Ortswechsel

Auf dem Weg von Illmitz nach Rüdesheim finde ich nun auch mal wieder Zeit um zu berichten.

Der Grund meines 10-tägigen Ausflugs in den Rheingau ist das Fruchtsaftprojekt, was von der Uni als Pflichtprojekt in(!) den Semesterferien angesetzt ist. Den Grund für die Wahl des Zeitraums versteh ich leider noch nicht ganz… Aber gut, so konnte ich geschickt ein Wochenende für meinen Umzug in die neue Wohnung planen und habe ausreichend Umzugshelfer 😉

Die Ernte im Burgenland ist nun im vollen Gange. Fast täglich kommen Ladungen von Trauben rein, die auf unterschiedliche Art und Weise verarbeitet werden. Die letzten Tage waren geprägt von Zweigelt, Muskat Ottonel und Chardonnay, gefolgt von Tanks waschen, Most abziehen, Fässer füllen und putzen, putzen, putzen!

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Ein paar Male nahm mich Hans mit in die Weingärten und zeigte mir die verschiedenen Lagen und Rebsorten, erklärte mir die Vor- und Nachteile dieser und hatte immer wieder ein paar interessante Geschichten über Land, Leute und Wein parat. Da er nun mittlerweile schon seit 15 Jahren bei Kracher arbeitet, hat er viel Erfahrung und ich kann somit wirklich viel von ihm lernen. Zum Beispiel auch, dass Burgenländer und Soyamilch sich nicht vertragen 😛

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Die ersten Botrytistrauben

Von einem anderen Hans durfte ich mir letzte Woche den Keller angucken und mit ihm zusammen seine Weine verkosten. Hans Schwarz und Alois Kracher waren damals sehr gute Freunde. Hans Schwarz lieferte damals Trauben an Kracher mit bester Qualität. Der leidenschaftliche Fleischer entschied sich dann im Laufe der Zeit selbst für den Ausbau seiner Trauben und bringt nun Rot- und Weißweine von überragender Qualität hervor. Während der ausführlichen Verkostung haben wir verschiedene Jahrgänge und Rebsorten in unterschiedlichen Barriquefässern verglichen und cuvéetiert. Während wir bestimmt 10 Weißweine und 30 Rotweine verkostet haben, hatte Hans das nicht ein einziges Mal gespuckt und beschrieb das Cuvée vom 28., 29. und 30. Wein und die Ausprägung der Tannine im Mund immer noch unglaublich präzise und voller Leidenschaft. Wie ich später erfahren habe, ist es grundsätzlich verboten bei Verkostungen bei ihm zu spucken. Hatte ich glücklicherweise einen guten Tag bei ihm erwischt, da ich danach sicher nicht einmal ein Wasserschlauch hätte halten können!
Nach diesem beeindruckenden Besuch finde ich es absolut nicht verwunderlich, dass die Weine von ihm bereits ausverkauft sind, bevor sie überhaupt produziert sind. Wen es interessiert: Weingut Schwarz

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Besuch aus der Heimat hatte ich letztes Wochenende auch noch. Mit Dani und Pauli habe ich in Berlin zusammen studiert und war auch mit ihnen diesen Winter in Südafrika reisen und Weine verkosten. Wir haben die Natur genossen, Weine und Sturm probiert, im Kino zu „Fuck ju Göthe 2“ gesehen (das Niveau mussten wir danach erstmal wieder suchen!), waren in einem Restaurant mit Aussicht auf den Nationalpark und haben das Leben genossen 🙂
Lustigerweise scheint diese Sache mit in-den-Tank-klettern für Außenstehende doch unglaublich faszinierend zu sein…

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Zum Abschluss noch mein Weinhighlight der letzten Wochen:

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So, ich werd dann mal gucken, was der Wein in Rüdesheim so macht, fleißig Saft herstellen und hoffentlich bald von der Botrytisernte berichten!

Eindrücke der letzte Woche

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Mosttranport

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Mosttransport – 2. Hälfte

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Muskat-Ottonel ist eingetroffen…

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… und kommt nach dem Abbeeren direkt in den Tank

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Ohne Drogen geht gar nichts!

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Zweigelt bereit zum Abbeeren

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Traubenkontrolle bis kurz vor Schluss

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Ich helfe auch bei der Qualitätskontrolle…

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Weinkeller von Claus Preisinger

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Preisinger experimentiert

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Weine vom Kellermeister vom Weingut Claus Preisinger

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Preisinger Weine zur Verkostung im Weingut

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Pannobile Weine

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Sonntagsausflug

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Radrennen in Podersdorf

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Kitestrand in Podersdorf

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Ja, ich war auch endlich selbst draußen!

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Angekettet an meinen Trainer durfte ich selbst die Kraft des Windes testen und hab einige Liter Wasser geschluckt!

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…auf dem Weg zurück

…nach einem Monat

Wie schnell die Zeit vergeht!

Ich hatte am Wochenende Besuch aus der Heimat und habe immer noch ein Grinsen im Gesicht, wenn ich daran denke! Nicht mal ein ganzer Tag hat sich angefühlt wie fast eine Woche. Wir haben gemeinsam gekocht, gegessen, Wein verkostet, gefolgt von einer morgendlichen Kellerführung und ein paar Stunden am See.

Strand

Sina Tank

Gruppenessen

So endete der Sonntag mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn ab Montag durfte ich dann endlich mit Most und Wasser im Keller spielen.

Nachdem mir Michi kurz den Ablauf und die Pressen erklärt hatte, ging es auch schon los. Ein Traktor mit einem Anhänger Trauben fuhr ein und alle waren sofort am Wirbeln. Trauben durch den Entrapper, ab durch die Presse und mit einem Umweg über einen Kühler direkt in den Tank. Die ganze Zeit über musste im Auge behalten werden, dass die Wanne unter der Presse und der Tank nicht über- und die Pumpe nicht leer laufen. Für mich besonders interessant war, dabei bei jedem einzelnen Schritt zu sehen, wie schonend hier mit dem Most umgegangen wird. Nur kleine Schläuche, sehr langsames Pumpen und Pressen, mehrmaliges Filtern durch einfache Siebe, anstatt mit großen Maschinen. Es fühlt sich schon so an, als wenn der Wein ein großes gemeinsames Baby ist. Eine schöne Vorstellung – und eine tolle Atmosphäre!

Heute durfte ich den ersten Sturm (bei uns auch eher bekannt als Federweißer oder Suser) probieren. Könnte ich hier nicht nur Bilder, sondern auch Geschmacksproben teilen, könnten alle bestätigen, dass so ein Geschmack schon ein Tageshighlight darstellen kann. 😉

Sturm
Nachdem ich ohne schmerzverzerrtes Gesicht nicht mehr in den Tank hinein und wieder heraus gekommen bin, hab ich mir Abhilfe geschaffen:

Poolnudel

Meine Oberschenkel bedanken sich nach und nach mit einer immer gesunderen Farbe!

Die letzte Woche habe ich im Lager ausgeholfen, da es zurzeit sehr viele Bestellungen gibt, dazu leider ein Mitarbeiter kurzfristig ausgefallen ist und zu guter Letzt auch noch eine von beiden Etikettiermaschinen gestreikt hat. Ich habe also viel Zeit damit verbracht die Maschine einzustellen, da diese ein glückliches Zusammenspiel von Gefühl und technischem Verständnis erfordert und verschiedenste Weine etikettiert und verpackt. Nebenbei habe ich viele ungarische Popsongs kennengelernt und versucht meine Sprachkenntnisse zu erweitern. Leider konnte ich mir nur „Danke“ merken. Na immerhin!
Glücklicherweise habe ich im Lager aber auch endlich Leute gefunden, die sich bereit erklärt haben, endlich mal mit mir Beachvolleyball spielen zu gehen. Nachdem ich David und Andreas aus dem Lager und Michi aus dem Keller überreden konnte, haben sich noch die anderen beiden Praktikantinnen und ein Kollege aus dem Office angeschlossen. Yvonne war mit dem kleinen Louis als Unterstützung vom Spielfeldrand spontan auch noch dabei, sodass am Ende doch einige Mitarbeiter vom Hause Kracher einen schönen, gemeinsamen sportlichen Abend hatten. Hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe auf eine baldige Wiederholung!

Beachvolleyball